Startpunkt Misdroy (fürs Navi: Międzyzdroje, Nowomyśliwska 2)
Rundweg „Über den Kaffeeberg zu den Wisenten“ (ca. 9,1 km)
Während man im Sommer wohl eher zum Baden an die Ostseeküste fährt, kann man die anderen Jahreszeiten hier sehr gut zum Wandern nutzen. Ein Highlight an der polnisch-westpommerschen Küste ist die Insel Wollin mit ihrem bekannten Seebad Misdroy oder Międzyzdroje, wie die Stadt heißt, seit sie polnisch ist.
Unser Rundweg verbindet das fröhliche Treiben am Strand mit der Ruhe im Nationark Wollin. Der Weg ist nicht gekennzeichnet, denn es ist kein offizieller Rundweg, für den irgendeine Institution verantwortlich zeichnet. In der Regel ist der Weg eben, allerdings muss man mit einer Treppenanlage die Steilküste überwinden.
Von der Parkmöglichkeit an der ul. Nowomyśliwska geht es über die Straße Rybacka direkt zum Strand. Der hier fast weiße, feinsandige Rand der Pommerschen Bucht erfreut Jung und Alt und so ist hier natürlich immer Betrieb. Dass hier übers Jahr über eine halbe Million Menschen Urlaub machen, ahnt man außerhalb der Saison allerdings nicht. Doch Spaziergänger wie wir trotzen den Frühjahrsstürmen, die über das Meer heranjagen und die See aufwühlen.

Schon bald hat man die Seebrücke erreicht, die man natürlich bis zum ca. 375 Meter von der Küstenlinie entfernten Endpunkt abspaziert. Man kann sich im Bereich der Brücke und der Promenade umsehen, wo es einige touristische Unterhaltungsmöglichkeiten und Cafés gibt. Man kann aber auch wieder hinunter zum Strand gehen und dort immer weiter nach Osten spazieren. Man sieht schon von Weitem die bunten Fischerboote, die auf den Sand gezogen wurden. Dabei gibt es auch einige kleine Restaurants und Imbisse, in denen man den frisch geräucherten Fisch verzehren kann.
Wieder am Strand kann man noch einmal gut 300 Meter am Wasser entlanggehen, bis man zu der Treppenanlage kommt, die einem mit 287 Stufen hilft, die gewaltige Endmoräne von Misdroy zu ersteigen. Dabei hat man natürlich immer wieder tolle Ausblicke auf die Ostsee. Oben angekommen hat man fast den ca. 65 Meter hohen Gipfel des Kaffeeberges erreicht.
Ab hier kann man einem waagerechten schwarzen Strich als Markierung folgen. Der Weg führt wieder etwas hinunter zu Parkplatz Kwasowo an der Straße 102. Hier gibt es auch gute Möglichkeiten zur Rast.

Wir aber folgen ab dem Parkplatz dem Schild mit dem Wisent, um zum Wildtiergehege im Nationalpark zu kommen. Man erreicht es gut auf gut ausgebauten und ausgeschilderten Forstwegen, einmal muss man links abbiegen. Für wenig Eintritt kann man nicht nur die imposanten Wisente sehen, sondern auch andere Waldbewohner wie Reh- und Rotwild. Die bekannte Wisentzuchtstation des Nationalparks kann man aber nicht besichtigen.
Nach dem Besuch des Minizoos muss man zunächst ein Stück über den gleichen Weg zurückgehen, dann aber geht es geradeaus weiter und durch das Nationalparktor in die Stadt Misdroy. Über die Straßen Leśna, Kolejowa und Gryfa Pomorskiego erreicht man wieder den Startpunkt Misdroy.
Da man so nah an der Seebrücke mit den Einkehrmöglichkeiten ist, kann man die Chance gut für eine kleine Stärkung nutzen.
Wir haben die Idee zu dieser „Entdeckertour“ aus diesem Reiseführer von Wolfgang Kling, der auch noch viele andere Tipps für die Besucher Westpommerns bereithält, allerdings nicht speziell für Wanderer: