Startpunkt Rathaus des Westfälischen Friedens / Marktplatz Osnabrück (Markt 30, Parkplätze z.B. in der Altstadtgarage, Lohstr. 9)
Altstadt-Spaziergang in Osnabrück (ca. 5,7 km; ca. 1½ Std. reine Gehzeit)
Die Großstadt Osnabrück taucht als Mittelpunkt des Osnabrücker Landes schon mehrfach in diesem Blog auf, auch die Innenstadt, z. B. mit dem Abstecher zum Schloss. Dieser Altstadt-Spaziergang berührt die bekanntesten Plätze des historischen Osnabrück. Über jeden einzelnen Ort könnte man viel schreiben, aber dafür ist dieser Blog nicht der richtige Ort. Am besten ist, wenn man sich die GPX-Daten herunterlädt und sich auf den Weg macht, alles vor Ort zu erkunden.
Über die Turmstraße erreicht man von der Altstadt-Garage unter dem Haus der Kirche mit ein paar Schritten den Startpunkt am Rathaus des Westfälischen Friedens / Marktplatz Osnabrück. Neben den schönen Treppengiebelhäusern fallen die ehemalige Stadtwaage (heute Standesamt), die Marienkirche und natürlich das Rathaus auf. Viele Gebäude kann man betreten und besichtigen.

Das Erich Maria Remarque-Friedenzentrum erforscht und dokumentiert u. a. die Arbeit des bis heute vielleicht bekanntesten Osnabrückers, des Autors von „Im Westen nichts Neues“. Neben dem Zentrum geht es zum beliebten Bürgerbrunnen. Wer sich ein bisschen mit Osnabrück auskennt, wird hier vieles Details der Stadtgeschichte erkennen.
Ein schmaler Durchgang führt zur Krahnstraße mit ihren prächtigen Fachwerkhäusern mit Vorkragungen und Brandmauern. Am Café Läer geht es in die Marienstraße, ebenfalls mit Fachwerkhäusern, aber auch Steinwerke (s.u.) und das Pastorat der Marienkirche findet man hier. Man sieht schon das Heger Tor am Ende der Straße, was aber eigentlich Waterloo-Tor heißt, denn es soll an die vielen Osnabrücker Soldaten erinnern, die an Napoleons letzter Schlacht teilnahmen.
Über das Tor geht es nach Norden zum Bucksturm, Verteidigungsanlage, Gefängnis und Folterkammer. Über die Straße Bocksmauer erreicht man den Rißmüllerplatz und biegt rechts in die Bierstraße. Linker Hand befindet sich das Dominikanerkloster, das heute die Kunsthalle Osnabrück beherbergt. Am Wein Cabinet kann man in den Hinterhof gehen, denn hier befindet sich eines der ältesten Osnabrücker Steinwerke und mehrere Infotafeln erklären, warum Osnabrück sich die Hauptstadt der Steinwerke nennt und was es mit diesen mittelalterlichen Profanbauten auf sich hat.
Unser Spaziergang biegt dann wieder in die Fußgängerzone der Altstadt ein, nämlich in die Große Gildewart, wo früher die Gilden ihre Waren anboten. Vorbei am Haus der Jugend und der Kneipe Grüne Gans erreicht man die Heger Straße und wieder die Bierstraße bzw. Krahnstraße. Der folgen wir nach rechts bis zum Nikolaiort. Über den Kamp und die Redlinger Straße kommt man zur evangelisch-lutherischen Katharinenkirche.
Seit der Reformation ist es bei Osnabrücks Altstadtkirchen so: Die Mädchen (Katharina und Maria) sind evangelisch, die Jungen (Peter und Johannis) katholisch. Der weithin sichtbarer Turm von St. Katharinen gilt mit seinen 103 Metern als das höchste mittelalterliche Bauwerk Westniedersachsens und ist – wie auch der Turm der Marienkirche – ab und zu für Besteigungen geöffnet.

Weiter geht es nach Süden. An der Osnabrück-Halle überquert man den Neuen Graben, früher wirklich ein Graben der Stadtbefestigung. Nun geht es darum, das Schloss zu bestaunen. Am besten geht man einmal außen herum, kann also auch in den Schlossgarten schauen, und dann in den Schlossinnenhof. Die frühbarocke Anlage von Fürstbischof Ernst August I. ist heute das Zentrum der Universität.
Wieder am Neuen Graben sieht man auf der anderen Straßenseite eine weiteres Osnabrücker „Highlight“, den Ledenhof, den Stadtpalast der Familie von Leden. Selbst die erhaltenen Reste der ehemals noch größeren Anlage sind beeindruckend: ein markantes und wehrhaftes Steinwerk, ein schönes Renaissance-Wohnhaus mit geschwungenem Giebel und ein dazugehöriger Treppenturm.
An der Uni-Bibliothek vorbei geht es durch verschiedene Durchgänge zur Großen Straße, der zentralen Einkaufsstraße in Osnabrück. Hier biegen wir links ab und kommen so wieder zum Nikolaiort, gehen dieses Mal weiter geradeaus zum Theater und dem davor liegenden Platz der Deutschen Einheit. Hier biegen wir kurz nach rechts in die Kleine Domsfreiheit, denn nach ein paar Metern sehen wir links den Eingang zum Kreuzgang des Doms, einem der schönsten und ruhigsten Orte in Osnabrücks Altstadt.
Anschließend steht ein Besuch des Doms St. Peter und des Domhofs mit dem Löwenpudel an. Zwischen Dom und Gymnasialkirche geht man in den Hexengang bzw. Klapperhagen und weiter am Carolinum vorbei zur Hasebrücke. Über den Haseuferweg folgt man dem Flussverlauf zu Pernickelturm und -mühle. Wieder über die Hase geht es dann durch die Mühlenstraße zur Hasestraße. Hier biegen wir rechts ab, um eine Runde über Vitihof und Vitischanze zu drehen. Über Hohe Brücke und Angersbrücke (benannt nach Osnabrücks französischer Partnerstadt) quert man auch wieder die Hase.
Über die Hasestraße geht es anschließend mit vielen Eindrücken zurück zum Marktplatz. Dass es unterwegs unzählige Einkehrmöglichkeiten verschiedener Couleur gibt, versteht sich von selbst, auch dass die Dauer des Altstadt-Spaziergangs nicht so sehr von Distanz abhängt, sondern vielmehr von der Intensität, mit der man sich um die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand kümmert.
Einen ganz ähnlichen Spaziergang findet man in diesem kleinen, aber informativen Reiseführer über Osnabrück und das Osnabrücker Land: