Wanderparkplatz Venner Moor (fürs Navi: Ostercappeln, Vördener Str. 1)
Rundwanderweg TERRA.track Venner Moorpfad (ca. 7,4 km; ca. 2 Std.)
Das Venner Moor liegt in der Weite des Osnabrücker Landes zwischen Venne und Hunteburg. Über viele, viele Generationen wurde hier im kleinbäuerlichen Torfstich – zunächst von Hand, später mit vermehrtem Maschinen-Einsatz – Torf gewonnen, zunächst als Heizmaterial und bis heute als Rohstoff für den Gartenbau. Es ist über die Zeit also nur ein relativ kleiner Teil des ehemaligen Hochmoores in der Dümmer-Geestniederung übrig geblieben, aber heute hat alleine das Naturschutzgebiet Venner Moor (NSG WE 140) eine Fläche von immerhin 220 ha. Mir scheint, dass sich der größte Teil in der Phase der Renaturierung befindet. Die alten Torfstiche werden wiedervernässt und die Moorvegetation kehrt zurück.
Im Venner Moor
Der Venner Morpfad startet am Gasthaus Beinker. Ein Einführungsstation liefert erste Informationen über das Venner Moor. Über den asphaltierten Pfahlreihenweg geht es nach Westen, bis man rechts an einer Infotafel in den Neuen Damm einbiegen kann. So erreicht man gut 1,4 Kilometern vom Wanderparkplatz Venner Moor entfernt eine schöne Rastgelegenheit (an der man auch auf dem Rückweg noch einmal vorbeikommt).
Hier biegen wir links ab in den sogenannten Zweiten Querweg. Der TERRA.track führt schnurgerade an den Moorflächen vorbei. Das ist ja bei den meisten Moorwegen so. Weil man nicht hindurchgehen kann, nutzt man die alten Wirtschaftswege. Der Weg selbst ist deswegen etwas langweilig, aber die Sicht auf die vielen Wasser- und Morastflächen, auf denen im Mai das Wollgras blüht und die Moorfrösche quaken, ist sehr schön.
Schließlich biegt der TERRA.track Venner Moorpfad rechtwinklig nach links ab (Steuwer Weg) und dann noch einmal in den Ersten Querweg. Über diesen gelangt man zwischen renaturierten und bewaldeten Flächen zurück. Während aus dem Moor die Kibitze rufen, hört man aus dem Wald den Kuckuck. Einmal muss man noch nach links abbiegen (Sauerhornsdamm), dann ist man wieder auf dem langen Zweiten Querweg. Auf dem Hinweg geht es dann zurück zum Wanderparkplatz Venner Moor.
Viel Wasser im Venner Moor
Man benötigt ca. 1¾ Stunden für die gut siebeneinhalb Kilometer, aber da es unterwegs viel zu schauen oder auch an Info-Tafeln nachzulesen gibt, wird man besser zwei Stunden einplanen müssen. Und dann bietet sich natürlich noch eine Einkehr im alteingesessenen Gasthaus Beinker an.
Wanderparkplatz Ostercappeln (fürs Navi: nahe Bahnhofstr. 2)
Ostercappelner Rundweg (ca. 13,5 km; ca. 3¼ Std.)
Dieser Rundweg um die Gemeinde Ostercappeln hat seine schönen und – um es gleich vorweg zu sagen – häßlichen Seiten. Landschaft und Ortschaft sind sicherlich sehenswert, aber der Rundwanderweg führt sehr viel über Asphalt und dabei auch an und auf viel befahrenen Autostraßen entlang.
Mitten im Ort steht am Zusammentreffen von Großer und Bahnhofstraße eine alte Wanderkarte von Ostercappeln und hier kann man auch gut in den Ostercappelner Rundweg starten. Durch die Gartenstraße geht es zum Kirchplatz mit der neugotischen Pfarrkirche St. Lambertus, einer dreischiffigen Hallenkirche. Der gegenüber dem Rest der Kirche sehr kleine wirkende Turm stammt noch vom romanischen Vorgängerbau. Architekt war der in unserer Gegend im 19. Jahrhundert sehr produktive Johann Bernhard Hensen aus Sögel.
Lambertuskirche
Über den hübschen Kirchplatz führt der Weg zur Bremer Straße. Man folgt dieser Hauptstraße an der evangelischen Pauluskirche vorbei nach Süden, auch noch wenn sie zur vielbefahrenen B51/65 geworden ist. Schließlich kann man die Bundesstraße vorsichtig überqueren und auf der anderen Seite in die Obere Heide einbiegen. Nach all dem Straßenlärm kann man aufatmen, denn jetzt beginnt ein schöner Teil des Weges.
In östlicher Richtung erreicht und überquert man die Schledehauser Straße und aus der Oberen wird die Große Heide. Hinter den Tennisplätzen biegt man nach Süden ab und durchquert auf der Nordhauser Straße den schmalen Waldstreifen. Dahinter geht es links in den Weg Zum Fange. Der Weg bleibt zunächst immer am Waldrand, hinter dem im April herrliche Flächen von Buschwindröschen leuchten. Schließlich geht es richtig in den Wald hinein, immer parallel zum Graben Große Heide. Am Ende erreicht man das Gelände von Gut Caldenhof.
Die Reste von Gut Caldenhof mit Windthorst-Gedenkstätte
Vom Herrenhaus sind nur noch die Grundmauer und Teile der Gräften vorhanden. Drinnen erinnert man selbstverständlich an Ludwig Windthorst, dem wohl bekanntesten Ostercappelner, der hier geboren ist. Der amerikanische Historiker Jonathan Steinberg schreibt in seiner Biographie „Bismarck. Magier der Macht“ über Windthorst: „Die Beharrlichkeit, Integrität und Courage, mit denen Windthorst gegen Bismarcks Autoritarismus und Rechtsverletzungen kämpfte, häufig entgegen den reaktionären Instinkten seiner eigenen Parlamentsfraktion, würden es verdienen, dass er in der heutigen Bundesrepublik Deutschland bekannter wäre und in höheren Ehren gehalten würde, als es der Fall ist.“ Das kann man Ostercappeln nicht vorwerfen, denn hier wird an jeder Ecke an diesen genialen Parlamentarier und Bismarck-Gegner erinnert, allerdings wohl mit der Absicht, den Ort vom Ruhm des Zentrumspolitikers profitieren zu lassen.
Über den Caldenhofer Weg erreicht man die Hitzhauser Straße. Dabei kann man noch einen Blick auf das nur rudimentär erhaltene Hitzhauser Megalithgrab werfen, immerhin Beleg, dass die Gegend schon im vierten Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. Über die Hitzhauser Straße geht es zurück nach Ostercappeln. Während des langen und öden Weges auf der Straße überquert man den Caldenhofer Graben und passiert eine wunderschöne, von Weitem sichtbare Hainbuchenlaube und schließlich geht es auch über die B51/65.
Gleich nach der Brücke biegt man in die Siedlung ein und geht wieder hinunter zur Bremer Straße. Auch dieser großen Straße muss man ein gutes Stück nach Osten folgen, aber immerhin gibt es dieses Mal einen Fußweg. Endlich kann man wieder nach links abbiegen, hoch zum Waldrand am Berg. Auf einer Bank kann man eine schöne Pause mit Ausblick auf Ortschaft und Bundesstraße machen, denn man hat jetzt ungefähr acht Kilometer unter den Sohlen.
Blick auf Ostercappeln
Dann geht es weiter den Berg hoch zum Wittekindsweg, dem Kammweg des Wiehengebirges. Mit dem Wittekindsweg, aber auch gleichzeitig auf dem DiVa-Walk verläuft der Ostercappelner Rundweg nach Westen zur Windthorst-Brücke über die Bahnhofstraße. Von oben kann man auch den Wanderparkplatz Windthorstbrücke sehen.
Es geht immer geradeaus weiter, unterhalb des Sportplatzes und an einer Schutzhütte vorbei, bis man in die Bergstraße einbiegt. Hier hat man zwischen den Häusern hindurch tolle Ausblicke über den steilen Nordhang des Wiehengebirges. Am Ende der Bergstraße findet man die Marienkapelle von 1856. Hinter der Kapelle geht es wieder in den Wald, immer auf dem Kammweg bis der Weg über einen Sporn zur förmlich in den Wiehen hineingeschnittenen Bahnlinie hinunterführt. Schließlich geht es an der Böschung des Bahndamms hinunter bis zur Venner Straße, der Kreisstraße 415. Hier kann man überlegen, ob man nach rechts abbiegt, denn hinter der Bahnunterquerung liegt das Gut Krebsburg.
Der Ostercappelner Rundweg biegt aber nach links ab und folgt der Venner Straße vorbei am Rathaus zum Ortsmittelpunkt und Startpunkt unserer Tour. Die ist unterwegs mit einem weißen Punkt erstaunlich gut gekennzeichnet, in der Regel auf gut und weit sichtbarem roten Hintergrund. Trotzdem können GPS-Daten nie schaden. Ein kleiner Schlenker zum Kirchplatz mit den Einkehrmöglichkeiten, z. B. dem Akropolis ist vielleicht noch drin.
Wanderparkplatz Windthorstbrücke (fürs Navi: nahe Ostercappeln, Bahnhofstraße 11)
Rundwanderweg Nr. 1 (ca. 3,2 km; ca. 1 Std.)
Der Wanderparkplatz Windthorstbrücke liegt auf der Gemeindegrenze zwischen Bohmte und Ostercappeln. Hier startet der Wanderweg Nr. 1, der eine kleine Runde am hier recht steilen Nordhang des Wiehengebirges dreht. So geht es vom Parkplatz aus auch direkt zum bekannten Wittekindsweg, dem Kammweg des Wiehengebirges. Nr. 1 folgt diesem gut ausgebauten Weg genau auf der Gemeindegrenze gut 500 Meter. Auch der DiVa-Walk führt hier entlang.
Dann geht es rechts hinunter. Der Weg tangiert so die äußerste nordöstliche Ecke der Ostercappelner Siedlungsbebauung. Durch schönen Buchenwald erreicht man die kleine Bergstraße oberhalb der B51, auf der man wieder nach links abbiegt. Noch vor der Eisenbahnbrücke (aber schon auf Bohmter Gemeindegebiet) biegt man wieder nach Norden ab, also bergauf in den Wald hinein.
An der Bahnstrecke
Man übersteigt einen kleinen Hügel und steht plötzlich direkt an der vielbefahrenen Bahnstrecke von Osnabrück nach Bremen. Die Trasse folgt hier dem Rand des Wiehengebirges, verläuft also quer zur eigentlichen Nord-Süd-Ausrichtung. Nr. 1 verläuft so nah an den Gleisen, dass es schon ein bisschen unheimlich ist und man sich bemüht, schnell weiter zu kommen. Der Weg steigt wieder etwas an und hinter den Gleisen sieht man in der Niederung den Mittellandkanal.
Hinter den Gleisen der Mittellandkanal
Schließlich erreicht man die Rückseite eines privaten Anwesens, über dessen Hof man zu einer Fußgängerbrücke über die Bahnlinie kommt. Wir gehen aber nicht über die Brücke, sondern links hinter dem Grundstück wieder hinauf auf den Kamm des Wiehengebirges. Dieser Anstieg hat es in sich, aber bis jetzt war auch noch nicht viel Anstrengungsbereitschaft erforderlich. Dieser Weg über den Kamm wird von den Ostercappelnern Affenbahn genannt – so weit ich weiß, zur Erinnerung oder wegen der einberufenen Soldaten, die mit ihren pelzigen (affenartigen) Rucksäcken diesen Weg zum Ostercappelner Bahnhof nahmen.
Oben erreicht man dann wieder den Wittekindsweg und ist dann ruckzuck am Wanderparkplatz Windthorstbrücke.
Da es verschiedene Zugänge zu dem Rundweg gibt, ist es mit der Kennzeichnung – eine weiße 1 – machmal etwas unübersichtlich. Zur Sicherheit gibt es hier die GPS-Daten: Nr. 1
Zum Schluss wundert man sich über die Infotafel zur Schnippenburg am Wanderparkplatz, denn die Schnippenburg liegt / lag ganz auf der anderen Seite von Ostercappeln.
Dieser kurze Wanderweg dreht am Nordhang des Wiehengebirges eine Runde nahe Gut Borgwedde, südlich des Ostercappelner Ortsteils Venne.
Wald-Sauerklee
Vom Wanderparkplatz Venner Egge an der Borgwedder Straße (K 314) aus geht man zunächst nach Westen in den Wald des Lärchenbergs hinein, wo im April an vielen Stellen der Sauerklee blüht. Der Weg bleibt immer nah am Waldrand zum Ober-Feld und macht dementsprechend schon nach kurzer Zeit einen Knick nach Norden. Forstarbeiten erschweren hier das Auffinden des richtigen Weges und Markierungen gibt es schon gar nicht mehr. Man muss sich eben nah am Waldrand halten.
Nr. 1 führt zwischen zwei Hofstellen hindurch auf einen asphaltierten Weg, auf dem man nach rechts abbiegt. Bald kommt man über einen schönen, alleeartigen Weg wieder in einen Waldstreifen, in dem versteckt eine kleine private Begräbnisstätte liegt. Nach Norden hat man über den mit Findlingen übersäten Venner Mühlbach immer wieder freien Blick auf die Anlagen der Borgwedder Mühle und des Gutes Borgwedde.
Borgwedde „von hinten“
Schließlich trifft man wieder auf die Kreisstraße, die man überquert. Dann geht es über die Straße „Alte Egge“ bergauf. An der Gabelung nimmt man die rechte Wegvariante und kommt bald wieder in den Staatsforst Palsterkamp. Der Weg wird etwas steiler und man überquert unmerklich die Gemeindegrenze nach Belm.
Bald biegt man nach rechts zum Glassiek ab, aber auch hier ist die Wegführung schwer zu ermitteln. Eine Zeit lang kann man dem B des Birkenwegs folgen. Wer sicher gehen will, kann sich die GPX-Daten bei OutdoorActive besorgen.
Man stapft durch den Adlerfarn den Hang hinunter und folgt schließlich dem Bach wieder zur Borgwedder Straße und direkt zum Wanderparkplatz Venner Egge.