Wanderparkplatz Mittweg (fürs Navi: Schloß Holte-Stukenbrock, Mittweg 34)
Rundwanderwege „Romantisches Furlbachtal und Furlbachpfad“ (ca. 9,3 km; ca. 2¼ Std. plus Pause)
Eigentlich sind es zwei Wanderwege: Der eine heißt „Romantisches Furlbachtal“, der andere ist der „Furlbachpfad“. Da sie sich sowieso berühren, kann man sie auch gut kombinieren. So entsteht eine schöne, abwechslungsreiche Runde von gut neun Kilometern, die sich eng am Furlbach orientiert.
Der Furlbach ist ein typischer Sennebach. Ökologen sprechen von einem sandgeprägten Tieflandbach. Er kommt aus Augustdorf und fließt in südwestlicher Richtung, um nahe des Steinhorster Beckens in die Ems zu münden.

Gegenüber dem Wasserwerk am Mittweg geht es in den Wald hinein. Der gut ausgebaute Waldweg führt in das Naturschutzgebiet „Schluchten und Moore am oberen Furlbach“. Es wurde eingerichtet um das naturnahe Bachsystem mit den begleitenden Gehölzen und den alten Baumbestand zu erhalten. Vom Furlbach selber ist hier noch kaum etwas zu sehen, denn der Weg folgt mit etwas Abstand der nördlichen Kante des Kastentals oder seiner Trockentäler. Immer wieder sind kleine Binnendünen zu übersteigen und moorige Bereiche zu entdecken, immer wieder sieht man auch Wassergewinnungseinrichtungen, denn das Gebiet ist die wichtigste Trinkwassergewinnungszone für die Großstadt Bielefeld.

Schließlich erreicht der Rundweg die schönen Bentteiche. Tief im Wald muten sie recht geheimnisvoll an. Sie sind Relikte alten Tonabbaus, aber heute entwickelt sich hier wieder Moor mit den typischen Moosen und Gräsern. Hier an den Bentteichen überquert der Weg auch die Gemeinde- und Kreisgrenze zum lippischen Augustdorf.
Südlich der Teiche geht es hinunter ins Bachtal, aber der erste Graben, den man überquert ist nicht der Furl-, sonder der Furtbach. Doch es sind auch nur noch wenige hundert Meter zum Furlbach. Man trifft auf ihn an der Ruine der ehemaligen Tütgemühle, denn das Wasser des Bachs wurde von 1885 bis 1925 zum Antrieb einer Mehlmühle genutzt. Die oberhalb liegenden Teiche sind dann auch Reste der Mühlteiche. Noch weiter oberhalb schließt sich das Quellmoor des Furlbachs an, was unser Wanderweg aber nicht berührt.
Hier an der ehemaligen Tütgemühle befindet sich auch der „Knoten“ unserer beiden Rundwege. Wir wechseln also auf den Furlbachpfad, der im Endeffekt eine große Runde um das genannte Furlbachquellmoor dreht. Dabei gehen wir zunächst auf dem Ludwig-Altenbernd-Weg bis zum östlichen Waldrand, von wo aus man auf die Häuser an der Haustenbecker Straße sieht. Der Furlbachpfad folgt dann in südlicher Richtung dem Waldrand. Auf den angrenzenden Weiden sieht man machmal die sehr seltenen Senner Pferde. Das Senner Pferd gehört zu den ältesten deutschen Pferderassen.

Schließlich führt uns der Wanderweg wieder in den Wald und das Naturschutzgebiet hinein und zurück zur Mühle am Furlbach. Hier treffen wir wieder auf den Weg „Romantisches Furlbachtal“ und jetzt kommt der Teil, der ihm diesen Namen verliehen hat. Von den Mühlenresten folgen wir dem Bach in seinem Schluchttal fast bis zum Ausgangspunkt, mal direkt am Wasser, mal näher an der Talkante.

An mehreren Stellen kann man auf dem weißen Sand des Bachbetts eine Runde in dem glasklaren Wasser kneippen. An einigen Stellen ist der Furlbach flach und breit, an anderen schmaler und tiefer in den Untergrund eingeschnitten; er sucht sich seinen Weg. Viele Bäume hängen über und in dem Flüsschen und geben dem Tal das bekannte wildromantische Aussehen, die großen Buchen und Eichen an den Ufern tun das Übrige.
Es sind noch einige Steigungen am Rand des Kastentals zu bewältigen. Kurz vor dem Mittweg überqueren wir den Furlbach und erreichen dann über einen Weg auf der Nordseite wieder den Wanderparkplatz am Pumpwerk.
Die beiden Wege sind mit dem Eisvogel-Zeichen gut ausgeschildert. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es unterwegs im NSG nicht.