Sankt Goar-Biebernheim, Premiumwanderweg Mittelrhein

Startpunkt Sankt Goar-Biebernheim (fürs Navi: Sankt Goar, An der Bach)

Rundweg Premiumwanderweg Mittelrhein (ca. 15,8 km; ca. 4¼ Std; ca. 500 Höhenmeter ↑↓)

Über diesen Premiumweg muss man nicht viel schreiben, denn er wird im Netz schon an vielen Stellen beschrieben. Vom Wanderinstitut hat er 93 Erlebnispunkte bekommen, eine sehr hohe Punktzahl, und das zu Recht. Er besticht vor allem durch Abwechslungsreichtum und die vielen Ausblicke auf die Städtchen, Burgen und den Fluss inklusive Loreleyfelsen im Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal. Er dreht seine Runde zwischen Biebernheim und Oberwesel um die Ortsgemeinde Urbar und bleibt meist auf den Rheinhöhen des Hunsrück, nur kurz führt der Weg durch den linksrheinischen Steilhang. Trotzdem ist es ingesamt ein Auf und Ab, das auch schweißtreibende Passagen beinhaltet. Der Weg wird auch als Traumschleife Mittelrhein beworben.

Es gibt mehrere gute Möglichkeiten, in den Weg einzusteigen. Wir wählen wegen des sehr empfehlenswerten Landgasthofs Rebstock, der auch einen großen Parkplatz zur Verfügung stellt, Biebernheim als Start- und Endpunkt. Über die Dorfstraße geht es zunächst zur Evangelischen Kirche und weiter bergan, um das Dorf nach Süden zu verlassen. Man erreicht den Grillplatz oberhalb des Ortes. Über den Seelenbach und die K95 erreichen wir die Thiergartenhütte. Da man schon einige Höhenmeter hinter sich hat, lohnt eine kurze Rast an diesem Aussichtspunkt.

Turm auf dem Spitzen Stein

Es geht dann wieder in den Wald, so dass man nahe der K97 und der Gemeindegrenze nach Urbar den Wanderparkplatz Spitzer Stein und damit den höchsten Punkt der Runde erreicht. Ein moderner Aussichtsturm sorgt für herrliche Rundumblicke. Außerdem erinnert er daran, dass sich auf dem Spitzen Stein früher ein sogenannter Flügeltelegraph befand. Von einem Turm, der größtenteils auch noch vorhanden ist, wurden mit Hilfe von beweglichen Flügeln Nachrichten übermittelt. Jedes Zeichen der Flügel stand für einen Buchstaben.

Man verlässt den Spitzen Stein in südlicher Richtung und wandert hinunter an den Lützelbach. Wenn man den Rheinzufluss erreicht ist man schon auf dem Gemeindegebiet von Niedernburg. Wir überqueren das kleine Gewässer und folgen dem Bachverlauf bis zu einer kleinen Rastanlage am Alten Pumpenhaus von Niedernburg. Hier überqueren wir noch einmal den Bach und folgen ihm dann weiter an dem Ort vorbei bis zur K93, die wir aber nicht kreuzen.

Vielmehr ersteigen wir den kleinen Klüppelberg. Dort gibt es einen Rastplatz mit einer fantastischen Aussicht über Oberwesel. Man erkennt sofort, warum sich das Städtchen am linken Rheinufer unterhalb der Schönburg „Stadt der Türme und des Weins“ nennt. Nachdem man sich „sattgesehen“ hat, geht es wieder in nördlicher Richtung zurück, denn der Rastplatz auf dem Klüppelberg ist der südlichste Punkt des Premiumwanderwegs Mittelrhein.

Blick auf Oberwesel

Schon nach ein paar Metern erreicht man das sogenannte Günderodehaus. Das wunderschöne Fachwerkhaus ist als Kulisse aus dem Film „Heimat 3“ bekannt. Es ist kein altes haus, sondern wurde extra für den Film an dieser Stelle wieder aufgebaut. In dem Film wird erzählt, dass die romantische Dichterin Karoline von Günderrode sich in dem Haus aufgehalten habe, was aber reine Fiktion ist. Trotzdem bietet sich das Haus heute als Rastpunkt und Gastronomie für die Wanderer an. Die Aussicht von der Terrasse, der Siebenjungfrauenblick, mit Schönburg, Pfalzgrafenstein und Gutenfels oberhalb von Vater Rhein ist einfach sehr beeindruckend.

Über einen modernen Skulpturenpfad geht es weiter nach Norden. Mit dem Überqueren der K95 nach Westen steigt die Spannung, denn der Loreley-Blick steht kurz bevor. Der Premiumwanderweg Mittelrhein führt immer näher an den Steilhang heran und man möchte nun endlich einen Blick auf den wohl bekanntesten Felsen Deutschlands werfen. Und tatsächlich liegen am Wegesrand nun mehrere Aussichtspunkte und Rastmöglichkeiten, die diesen Ausblick ermöglichen. Besonders schön ist der Blick auf die Schieferfelswand vom Loreleyblick Maria Ruh, eine kleine Parkanlage mit Gastronomie.

Blick über den Rhein zur Loreley

Nachdem man genug gesehen hat, macht man sich wieder auf den Weg, der von jetzt an durch den Wald am Steilhang führt. Der schmale Pfad führt auf und ab, überquert den Seelenbach, verläuft auch wieder ein Stück an der oberen Hangkante und erreicht kurz hinter der Wackenberghütte den sogenannten Kurzen Pfad. Das ist die Treppenanlage, die im Einschnitt des Lohbachs von Bieberndorf hinunter nach Sankt Goar führt. Wir nutzen die Treppen, um wieder hinauf zum Startpunkt Sankt Goar-Biebernheim zu kommen und freuen uns schon auf eine leckere Einkehr im Landgasthof Rebstock.

Kreuzfahrtschiffe zwischen Sankt Goar und Sankt Goarshausen, Ausblick vom Aussichtspunkt an der Wackenberghütte

Essen-Stadtwald, Rundwanderweg Schellenberger Wald

Startpunkt Essen-Stadtwald (fürs Navi: Ahornstr. 22)

Rundwanderweg Schellenberger Wald (ca. 10,4 km; ca. 2¾ Std.)

Diese abwechslungsreiche Runde im Essener Süden ist eine von diesen Wander-Strecken, nach denen man sich wundert, wie schön es im Ruhrgebiet doch ist. Der Schellenberger Wald liegt auf den Ruhrhöhen zwischen Stadtzentrum und Baldeneysee. Das war natürlich immer schon eine schöne Ecke.

Am besten startet man in der Nähe des Bahnhofs Essen-Stadtwald, der von der S6 angefahren wird. Über Ahorn- und Frankenstraße erreicht man den Heidehang. Es geht hinauf zu Kellermanns Busch, ein von Wohnstraßen umschlossenes, kleines Wäldchen im Stadtteil Stadtwald. Der Name erinnert noch an die landwirtschaftlich geprägte Geschichte des Stadtteils. Hinter dem Busch muss man noch einmal durch ein Wohngebiet, bevor man den Schellenberger Wald erreicht. Der Wald gehörte einst zum Schloss Schellenberg der Freiherren von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg.

Am vornehmen Restaurant Kockshusen verlassen wir den Wald zunächst wieder, um am Wohnstift Augustinum vorbei über die Straße Renteilichtung zum Schloss Schellenberg zu gehen. Der Adelssitz gehört schon zu Essen-Rellinghausen. Heutzutage beheimatet das Baudenkmal hauptsächlich Büros.

Schloss Schellenberg – Torhaus

Unser Rundweg Schellenberger Wald überquert die Schellenbergstraße und führt auf der anderen Seite wieder in den Wald. Er umrundet östlich die heutige Siedlung auf der Renteilichtung am Schloss, bleibt also immer oberhalb der B227, der Wuppertaler Straße. Dabei wechselt der Wanderweg in den Stadtteil Heisingen und damit auch vom Stadtbezirk II Rüttenscheid / Bergerhausen in den Stadtbezirk VIII Essen-Ruhrhalbinsel, vor allem aber auch in das Naturschutzgebiet Hülsenhaine im Schellenberger Wald. Im NSG sind besonders der alte Baumbestand, der hohe Anteil an Ilex-Büschen und die Strauch- und Krautschicht wertvoll.

Eine Zeit lang führt unser Rundwanderweg im Wald nördlich der Heisinger Straße nach Westen, schließlich  überquert er an der Bushaltestelle Schöne Aussicht die Kreisstraße. Da wir ungefähr die Hälfte des Weges geschafft haben, bietet sich eine Einkehr im Jagdhaus Schellenberg mit Restaurant und Biergarten an. Hier kann man eine fantastische Aussicht über den Baldeneysee genießen.

Frisch erholt sollte man nun einen Abstecher zur Ruine der Isenburg machen. Die einst mächtige Ritterburg konnte nur ungefähr ein halbes Jahrhudert bestehen, dann wurde sie schon wieder zerstört und in diesem Zustand bis heute liegengelassen. Es sind aber nicht nur die Ruinen sehenswert, sondern auch das Panorama.

Blick von den Isenburg-Ruinen auf den Baldeneysee

Der Wanderweg führt weiter am Hang über dem Baldeneysee nach Westen. Bald erreicht er das Sträßchen Baldeney und überquert die Lerchenstraße und die Bahnlinie. Direkt an der Querung passiert er die Klusenkapelle St. Aegidius und den Wanderparkplatz An der Kluse. Parallel zur Bahnlinie führt er wieder nach Norden und erreicht schon bald den Siedlungsbereich von Essen-Stadtwald. Über den zentralen Stadtwaldplatz und die Frankenstraße mit verschiedenen Einkehrmöglichkeiten erreicht der Rundweg Schellenberger Wald wieder die Ahornstraße und den Startpunkt Essen-Stadtwald.

Der Weg wird vom Sauerländischen Gebirgsverein betreut und mit einem S im Kreis gekennzeichnet. Man benötigt etwas mehr als zwei Stunden, kann das aber ausdehnen, indem man die Aussicht genießt.

Obertauern, Felseralm, Hirschwandsteig und Johannesfall

Startpunkt Felseralm (fürs Navi: Untertauern, Felseralmstr. 10)

Rundwanderung Hirschwandsteig und Johannesfall (ca. 12,3 km; ca. 4¼ Std. Gehzeit, ca. 583 Hm ↑↓)

Die besonders als Wintersportort bekannte Ortschaft Obertauern liegt auf dem Radstädter Tauernpass. Während der östlich der Passhöhe liegende Teil zur Gemeinde Tweng im Lungau gehört, zählen die westlich gelegenen Teile zur Gemeinde Untertauern im Pongau. Die Felseralm liegt also auf der Pongauer Seite. Das Jugendhotel wird im Winter besonders von Ski-Clubs genutzt, im Sommer aber bietet sich das Haus für Wanderer und Mountain-Biker an. Außergewöhnlich freundliche und engagierte Wirtsleute und die großzügige Anlage machen jeden Aufenthalt zu einem tollen Erlebnis – ganz zu schweigen von der schönen Umgebung.

Die Hirschwand ist eine ungefähr 2000 Meter hohe Erhebung in den Radstädter Tauern, südwestlich der Felseralm. An ihrem Nordhang führt ein schöner Wanderweg entlang, der Hischwandsteig. Unsere Runde steigt also von der Felseralm zunächst auf zum Hischwandsteig, der schon vom Jugenhotel Tauernhof kommt. Hat man diesen Anstieg gemeistert, geht es auf Höhe der Baumgrenze nur noch ganz sacht bergauf, dicht am Fuß der Hirschwand entlang, und man kann die freie Aussicht zum Dachsteinmassiv im Norden genießen. Zwischen Mai und Juli blüht überall der Almrausch, die Bewimperte Alpenrose.

Blick vom Hirschwandsteig zur Dachstein-Südwand

Schließlich erreicht man die Obere Pleißlingalm mit der Südwiener Hütte. Die „Süwi“ markiert den westlichsten und höchsten Punkt (1802 m) unserer Runde und bietet sich für eine Einkehr an. Nach der Pause beginnt der Abstieg zur Hintergnadenalm. Wir wählen die Variante über den alten Wanderweg. Man könnte auch die neue Forststraße nehmen, aber der alte Weg ist natürlich viel schöner. Nach dem steilen Abstieg von gut 500 Höhenmetern freut man sich, dass es auf der Alm sogar drei Hütten für eine kleine Stärkung gibt.

Kurz hinter den Hütten biegt rechts ein Weg ab. Bei der Querung des Pleisslingbachs haben wir mit 1320 Metern den tiefsten Punkt der Rundwanderung erreicht. Bevor der Wieder-Anstieg beginnt, kann man sich noch an einigen prächtigen Bergahornen erfreuen. Der gut ausgebaute Weg führt in etwas Abstand zur Taurach in südöstlicher Richtung. Schließlich zeigt ein Wegweiser nach links den Abstecher zum Johannesfall an.

Der Johannesfall „von hinten“

Der Johannesfall der Nördlichen Taurach ist mit ca. 70 Metern der höchste Wasserfall im Land Salzburg. Das eigentlich Besondere ist aber, dass man hinter dem Wasserfall wie hinter einer wilden Gardine hindurchgehen kann, ein tolles Natur-Schauspiel. Wir nehmen aber nicht die Treppe hinter dem Wasserfall, die zur B99 führt, sondern gehen wieder ein paar Schritte zurück, um dann mit dem Aufstieg zur Felseralm zu beginnen. Das letzte Stück davon führt über die schmale, asphaltierte Felseralmstraße. Nun hat man sich die gute Verpflegung dort wirklich verdient.

Die Runde über den Hirschwandsteig ist ein Klassiker in den Radstädter Tauern. Deswegen taucht er im Rother Jubiläumswanderführer zu den Alpen auf. Und obwohl die komplette Runde im Pongau liegt, findet man sie auch im Rother-Führer Lungau.

Museum und Park Kalkriese, Zwischen Schmittenhöhe und Alt Barenaue

Wanderparkplatz Museum und Park Kalkriese (fürs Navi: Bramsche, Venner Str. 69 / Cheruskerstr.)

Rundwanderweg Zwischen Schmittenhöhe und Alt Barenaue (ca. 11,1 km; ca. 2½ Std. Gehzeit)

Diese Wanderung kann man mit viel Historie aufladen. Man kann aber auch einfach Natur, Landschaft und Ruhe genießen. Start- und Endpunkt sind die Parkplätze am Museum und Park Kalkriese. Hier ist immer etwas frei.

Wir entscheiden uns nicht für die Geschichte, sondern für die Natur, aber ganz zu trennen ist das nicht, wie man sehen wird. Wir wandern zunächst direkt nach Süden, um die Bundesstraße 218 zu überqueren. Schräg rechts gegenüber beginnt ein Feldweg, der hinauf zum Waldrand führt. Obwohl dort ein Wegweiser mit Aufschrift Schmittenhöhe geradeaus in den Wald weist, nehmen wir einen Waldweg weiter links, der schmaler, naturnäher und schöner ist. Er trifft aber nach gut eineinhalb Kilometern oben wieder auf den Hauptweg.

Danach sind es nur noch ein paar Meter bis zum Gipfel der Schmittenhöhe – mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch. Hier hinter verbirgt sich eine amüsante Geschichte, die man auf den Seiten des Heimatvereins Schmittenhöhe nachlesen kann: Name Schmittenhöhe? Jedenfalls wurde der Gipfel von Erblanddrost und Landbesitzer Hugo von Bar ungefähr im Jahr 1890 in mühevoller, aber seiner Gesundheit zuträglicher Handarbeit künstlich erhöht, wohl in der Hoffnung, die höchste Erhebung im Kalkrieser Berg zu schaffen. Die Grube, aus der das Erdreich geschaufelt wurde, sieht man direkt neben dem Gipfel liegen. Heute geht man allerdings davon aus, dass der benachbarte Venner Berg ein paar Meter höher ist.

Gipfel und Gipfelkreuz der Schmittenhöhe im Kalkrieser Berg

Insgesamt ist der Kalkrieser Berg ja nur ein recht kleiner Höhenzug, dem Hauptkamm des Wiehengebirges nördlich vorgelagert. Historisch hat er aber doch eine große Bedeutung, denn wegen dieser kleinen Erhebung und dem nördlicher gelegenen Großen Moor mussten die römischen Truppen des Varus durch den Engpass bei Kalkriese, wo sie von Arminius‘ Cheruskern bereits erwartet wurden.

Unser Rundweg führt von der Schmittenhöhe nach Westen zum Campingplatz Waldwinkel mit seinen schönen Teichen. Hier steht auch eine Wanderkarte. Das Restaurant „Zum alten Dreschhaus“ ist allerdings geschlossen.

Man geht wieder ein paar Schritte zurück und biegt dann hinter dem Spielplatz links in den Waldweg ein. Er führt uns wieder zurück zur B218, zur Venner Straße. Bevor man die Straße erreicht, hat man vom nördlichen Waldrand einen schönen Blick über die Kalkrieser-Niewedder Senke. Am WP Schloss Neu Barenaue überquert man die Straße.

An den landwirtschaftlichen Anlagen vorbei erreicht man plötzlich das neoromanische Herrenhaus von Neu Barenau. Es ist in Privatbesitz, aber man kann über den Vorplatz gehen, so dass man bald den Mittellandkanal erreicht. Am Kanalufer geht es nach Westen, in den Abendstunden also der untergehenden Sonne entgegen, was über dem Gewässer sehr schön aussieht. Mehrere Bänke laden zu einer Rast ein und man hat hier ja auch ungefähr die Hälfte des Weges abgewandert.

Mittellandkanal in Kalkriese mit der Sonne im Rücken

Wir nehmen sofort die erste Brücke, um auf die Nordseite des Mittellandkanals zu kommen. Nun folgt eine längere Strecke auf kleinen Asphalt-Straßen: Barenauer Weg und Campemoorweg. Hier geht man durch die recht bekannte Allee der schiefen Linden (siehe Beitragsbild oben), heute ein Naturdenkmal. Hinter den schiefen Linden treffen wir auf Alt Barenau. Die Wasserburg im Moor ist der Stammsitz des uradeligen Geschlechts der von Bar. Hier wohnte man, bevor man nach Neu Barenaue übersiedelte.

Vor der Burg verlässt man das Sträßchen, um auf Feld- und Waldwegen weiterzugehen. An der Wanderkarte Barenauer Graben überquert man das Flüsschen. Ein paar Meter weiter biegt man in einen wunderschönes Ilex-Wäldchen ab. Selten findet man in unserer Gegend so eine große von Stechpalmen bewachsene Fläche.

Schließlich erreicht man die Alte Heerstraße und Zum Langholz. Dieses Sträßchen führt wieder über den Mittellandkanal und mündet in die Cheruskerstraße. So gelangt man bald zum Museum und Park Kalkriese, wo wir gestartet sind. Wer jetzt nach gut elf Kilometern noch die Kraft hat, kann noch das archäologische Museum besuchen. Sammlung, Ausstellung und Anlage sind wirklich sehr beeindruckend. Man kann aber auch ohne Museumsbesuch im zugehörigen Gasthaus einkehren.

Weitere Infos, eine Karte und die GPS-Daten, findet man in Bergmanns Wanderführer aus dem Bruckmann-Verlag unter der Überschrift „Varusschlacht und Gipfelkreuz“:

Wellingholzhausen, Kirche / Haus des Gastes, Wellingholzhausen – Schwarze Welle – Kronensee – Hasesee – Wellingholzhausen

Wanderparkplatz Wellingholzhausen (Kirche / Haus des Gastes) (fürs Navi: Melle, Am Ring 18)

Rundwanderweg Wellingholzhausen – Schwarze Welle – Kronensee – Hasesee – Wellingholzhausen (ca. 10 km, ca. 2¼ Std. Gehzeit)

Abwechslungsreich und idyllisch, das ist das Osnabrücker Land – und ganz besonders der südliche Grönegau. Ein hervorragendes Wandergebiet ist die Gegend um den Meller Ortsteil Wellingholzhausen. Deswegen taucht sie auch so oft in diesem Blog auf.

Von den Parkmöglichkeiten nahe Kirche / Haus des Gastes geht es heute über die Beutlingsallee hinauf zum Hausberg der Wellinger, dem Beutling. Man passiert das Café-Gasthaus Zum Beutling der Familie Bredenstein – mit herrlichem Garten und schöner Aussicht über das Dorf. Wenn man den Rundweg andersherum geht, bietet es sich natürlich als abschließende Einkehrmöglichkeit an.

Von Bredenstein aus muss man dann ziemlich steil auf den kleinen Berg (220 m) steigen. Er ist dem Hauptkamm des Teutoburger Waldes nördlich vorgelagert. Wer noch höher will, besteigt den Aussichtsturm auf dem Gipfel. Die Aussicht ist sensationell. Der gesamte, dichtbewaldete Beutling befindet sich in einem Naturschutzgebiet, das es schon seit 1937 gibt.

Bestimmt das Landschaftsbild: Der Beutling mit seinem Aussichtsturm, hier der Blick von Süden.

Hinter dem Beutling geht es dann wieder hinunter, am Hof Altemöller geht es rechts ab zum Puschkental. Hier gibt es auch einen (ehemaligen) Wanderparkplatz. Kurz dahinter geht es es rechts hinunter zur Schwarzen Welle. Eine pfiffige Schutzhütte lädt an diesem immer schattigen Ort zur Rast.

Man folgt nun dem Quellbach und der jungen Hase unterhalb des Wullbrinks nach Osten. Wullbrink wird das hohe und steile Nordufer der Hase hier genannt. Wir laufen bis zu einer Stelle, an der man das Flüsschen mittels eines Holzsteges überqueren kann.

Tief im Wald: Eine kleine Brücke führt über die Hase von Melle nach Dissen.

Damit wechselt man auch von Melle nach Dissen. Wir folgen der mäandernden Hase auf gut ausgebautem Forstweg durch ihr schönes Tal bis zur Rechenbergstraße. Dabei passiert man den Kronensee mit einer kleinen Ferienhausiedlung. Früher lief die Hase durch den See, ehemals ein Mühlteich. Informationstafeln am Wanderweg erläutern den mittlerweile abgeschlossenen Renaturierungsprozess an der jungen Hase.

Nach einem Links-Rechts-Schwenk geht es über das Sträßchen Wakebrink hinauf auf eine kleine Hochebene vor den Vessendorfer Bergen. Ob früher wirklich von hier oben der Zugang nach Wellingholzhausen bewacht wurde (Wake = wachen)? Man quert beim Aufsteigen die Rehwellen-Bäche, die auch in die Hase fließen, und erreicht oben den Beginn den Johanniswegs. Schließlich biegt man rechts in einen Feldweg ein, um wieder hinunter Richtung Hase zu gehen. Am Waldrand trifft man auf ein Wegkreuz, das den Wanderer daran erinnert, dem Schöpfer für all die Schönheiten in der Landschaft zu danken. So erreicht man die Rückseite von Böhnenmühle, eine alte Wassermühle an der Hase im Wellingholzhausener Teil Orthöfen. Dass sich hierin heute eine Tierarztpraxis befindet, sieht man an den vielen Pferden, Rindern und anderen Tieren auf der weitläufigen Anlage.

Hinter Böhnenmühle in Orthöfen, Idylle pur!

Ein paar hundert Meter weiter passiert man den Hasesee, der aber so weit hinter dichtem Gestrüpp verschwunden ist, dass nur im Winter etwas von ihm zu sehen ist. Dann kommt man auf die Vessendorfer Straße, der man zurück zum Dorf folgt. Dabei überquert man ein letztes Mal für heute die Hase, die schon erstaunlich angewachsen ist. Weiter geht es auf einem Fuß-/Radweg in den Ort hinein. Man überquert die Uhle. Hier – am heutigen Dorfrand – liegt der urzeitliche Siedlungskern von Wellingholzhausen. Auf der Uhlandstraße und vorbei an der Beutlingshalle mit dem Vereinshaus des WTV (Wellingholzhausener Turnverein), an der Schule, dem Friedhof und einigen anderen für die Dorfgemeinschaft wichtigen Einrichtungen erreicht man wieder die Ortsmitte und den Startpunkt.

Zwei bis drei Stunden wird man für die gut zehn Kilometer benötigt haben, je nachdem, wie oft man zum Fotografieren angehalten hat. Da kann man sich doch bei Schrage oder Hellas für eine Stärkung niederlassen.

Auch in diesem Rother-Wanderführer von Wolfgang Schwartz findet sich die Tour, allerdings andersherum, dafür mit einer möglichen Verlängerung, GPS-Daten usw. Außerdem gibt es hier noch viele andere schöne Touren im Osnabrücker und Tecklenburger Land.