Wanderparkplatz Bahnhof Rheine
Hermannsweg, Etappe „Rheine – Nasses Dreieck“, 20,6 Kilometer
Über die Stadt Rheine könnte man viel erzählen, z. B. über die reiche Geschichte, von der die Bauwerke in der Stadt noch heute erzählen. Hier auf dem WandererMartin-Blog interessiert die Stadt aber vor allem als Ausgangspunkt der Hermannswegs. Er beginnt direkt am zentral gelegenen Bahnhof und führt mit dieser ersten Etappe an den Teutoburger Wald heran, eine Etappen zum Einlaufen in der Ebene also. Man kann den Hermannsweg mit seinen ca. 160 Kilometern natürlich auf viele verschiedene Weisen einteilen. Horst Gerbaulet hat ihn in seinen zwei bekannten „Erlebnisführern“ (siehe unter Literatur) zunächst in zwei Teile geteilt, nämlich von Rheine bis Bielefeld und dann von Bielefeld bis Horn-Bad Meinberg-Leopoldstal. Die beiden Teile hat jeweils in 10 Etappen untergliedert.
Meine Einteilung ist etwa anders, was einfach den von Woche zu Woche unterschiedlichen zeitlichen Möglichkeiten geschuldet ist. So ergaben sich Etappen ganz unterschiedlicher Länge. Deswegen hier einmal meine Einteilung, wie sie in diesem Blog vorliegt.
1. Etappe: Bahnhof Rheine – Nasses Dreieck, 20,6 km
2. Etappe: Nasses Dreieck – Dörenther Klippen, 7,7 km
3. Etappe: Dörenther Klippen / an der B 219 – Lengerich, 19 km
4. Etappe: Raststation „Westfälischer Friede 1648“ – Hilter Pass, 23 km
5. Etappe: Hilter Pass – Werther Schanze, 27,5 km
6. Etappe: Grüner Weg – Peter auf’m Berge, 7 km
7. Etappe: Peter auf’m Berge – Sparrenburg, 7 km
8. Etappe: Sparrenburg – Habichtshöhe, 2,9 km
9. Etappe: Habichtshöhe – Hermannsdenkmal, 27 km
10. Etappe: Hermannsdenkmal – Berlebeck, 4,2 km
11. Etappe: Berlebeck – Leopoldstal, 14 km
Also auf zur ersten Etappe: Vom Bahnhof aus führt der Hermannsweg über den Marktplatz mit der St.-Dionysius-Kirche zur Ems. Hier wandert man nun flussaufwärts durch parkähnliche Anlagen bis zur nächsten Brücke, einer Eisenbahnbrücke mit Fußweg. Von hier aus hat man noch einmal einen schönen Blick auf die Stadt und die Emsaue auf der rechten Flussseite.
Horst Gerbaulet empfiehlt in seinem Wanderführer zu Recht von hier aus einen Schlenker in die ehemalige Gellendorfer Textilarbeiter-Siedlung (Heidhövelstraße), was dem historisch Interessierten ganz gut ermöglicht, sich das Wohnen und Leben am Anfang des 20. Jahrhunderts vorzustellen.
Auf der anderen Seite der Bundesstraße 475 gelangt man in die Gellendorfer Mark. Die Bäume in diesem Wäldchen, hauptsächlich Birken, Kiefern und nicht gut wachsende Eichen, weisen schon darauf hin, dass man sich hier auf Sandboden bewegt. Diese Vegetation begleitet den Wanderer von nun an bis zum Teutoburger Wald.
In der Gellendorfer Mark ist es wahrscheinlich die meiste Zeit schön ruhig und einsam. Als ich hier entlangwanderte, erschienen aber mit einem Mal die Heeresflieger der Bundeswehr, die hier irgendetwas zu üben schienen. Das war zwar sehr laut, aber auch interessant.

Bald schon kommt man in den m. E. schönsten Abschnitt dieser Etappe, das sogenannte Wilde Weddenfeld bei Elte. Es handelt sich hier um einen urigen Kiefernwald auf den Sanddünen der Ems, sehr einsam und mit vielen interessanten Ecken. Der H-Weg führt schnurgerade hindurch, aber es lohnt sich, abseits des Weges Ausschau zu halten, mal sieht man eine Gruppe Sandbirken, dann wieder einige Stechpalmen. In der Luft liegt der harzige Duft der Kiefern. Zum Weddenfeld finden Sie einige Informationen bei der Beschreibung des Elter Wanderwegs A2.
Irgendwann verlässt man wieder den Wald Richtung Norden und am Naturschutzgebiet Saltenwiese, einem Feuchtwiesengebiet, und dem Hotel Saltenhof vorbei kommt man in den wirklich schönen Ort Bevergen mit seiner historischen Altstadt (und mehreren Einkehrmöglichkeiten). Nun hat man die Etappe bald hinter sich gebracht, denn nördlich des Ortes befindet sich schon der Dortmund-Ems-Kanal. An der Schleusenanlage kann man diesen überqueren. Man folgt ein kurzes Stück der Westfalenstraße (L 833), und dann ist er plötzlich da: Zur Rechten des Wanderers erhebt sich wie aus dem Nichts der Teutoburger Wald aus der Ebene, ein bestaunenswertes Naturphänomen. Hier beginnt er mit dem Huckberg, den man dann auch noch überquert, denn hinter ihm befindet sich das Nasse Dreieck, die Kreuzung des Dortmund-Ems-Kanals mit dem Mittellandkanal, die sogenannte Millionenbrücke und schließlich der Wanderparkplatz Nasses Dreieck.
Tipp: Man kann anstatt in den „Teuto“ einzusteigen auch auf der Westfalenstraße geradeaus weitergehen. Man kommt nach Hörstel, wo es einen Bahnhof gibt, der vom Hermannsweg aus schnell erreicht ist.