Vehrte, Süntelstein, R2

Wanderparkplatz Süntelstein (fürs Navi: Belm, Power Weg, nördlich von Nr. 220)

Rundwanderweg 2 (ca. 3,9 km; ca. 1 Std.)

Der R2 ist ein nicht mehr gekennzeichneter Rundweg im Grenzgebiet von Belm und Ostercappeln, genauer von Vehrte und Venne. Er verläuft größtenteils westlich des Power Wegs, der Kreisstraße 314, kommt also nicht an dem Süntelstein vorbei, der dem Parkplatz den Namen gegeben hat.

„Steinreiche“ Gegend am Wittekindsweg

Vom Wanderparkplatz Süntelstein geht es hinauf in den Wald. Dabei kann man bis zur nächsten Kreuzung dem Wittekindsweg folgen. Weiter geht es noch ein Stück auf dem recht neuen TERRA.track Süntelstein. Auf gut ausgebautem Forstweg dreht man dann eine große Waldrunde durch das Bocksiek. Die kleine Erhebung zur Rechten ist der Lärchenberg. Die Gegend ist reich an eiszeitlichen Findlingen und Bächen, die alle hinunter zum Venner Mühlenbach fließen.

Man erreicht das Wasserwerk Niewedde. An dem kleinen Asphaltsträßchen liegen auch ein paar Häuser. Direkt hinter Nummer 10 geht es wieder nach rechts in Richtung Waldrand. Man umrundet das Ober-Feld und erreicht so den Wanderparkplatz Venner Egge. Hier überquert man den Power Weg und steigt hinunter ins Glassiek. So heißt die langgezogene, bewaldete Vertiefung, an dessen westlichem Rand die Kreisstraße verläuft.

Kaum passierbare Wege im Glassiek

Zurzeit ist der Weg durchs Glassiek allerdings kaum passierbar, da die großen Forstmaschinen starke Schäden angerichtet haben. Der Regen tat das Übrige und man muss nun hoffen, dass die Wege wieder instand gesetzt werden und durchtrocknen. Wenn man sich trotzdem über den glitschigen Lehm wagt, erreicht man oben wieder den Power Weg, ehemals Venner Straße, der zum Wanderparkplatz Süntelstein führt. Man braucht nicht auf der Straße (die ja besonders bei kurvenverliebten Motorradfahrern beliebt ist) zu gehen, denn hinter der Leitplanke verläuft ein Wegstreifen, auf dem man gut laufen kann.

Wegen der Probleme mit dem Weg benötigt man für die kleine Runde eine gute Stunde. Eine Einkehrmöglichkeiten gibt es in dieser Einöde nicht.

Belm, Tieplatz, TERRA.track Richtstättenweg

Wanderparkplatz Tieplatz (fürs Navi: Belm, Am Tie 2)

TERRA.track Richtstättenweg, ehem. Richtstätten-Rundweg, (ca. 7,3 km; ca. 1¾ Std.)

Der Richtstättenweg ist wahrscheinlich der bekannteste der Belmer Wanderwege. Das könnte an der gruseligen Geschichte liegen, die dahintersteht, aber auch an der abwechslungsreichen Landschaft, durch die er führt. Drei kleine Besonderheiten kommen außerhalb des Ortes dazu: die Schwedenschanze, die Schneitelbuchen und die ehemalige Richtstätte.

Auf den ersten Metern immer im Blick: der Osnabrücker Schinkelberg

Durch die freie Flur im Süden Belms geht es dann in Richtung Schinkelberg, den Schinkelturm immer im Blick. Wenn man den Waldrand erreicht, orientiert man sich nach rechts. Man geht ein Stück auf der Bergstraße und kann die schöne Aussicht genießen. An der Wanderkarte geht es dann aber nach Westen in den Wald hinein.

Mit dieser Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krige geht es hinunter in Richtung der neuen A33. Kurz vor der Autobahn entdeckt man ein kleines Wäldchen voller gewaltig großer, aber doch sonderbar aussehender Buchen. Es handelt sich um Schneitelbuchen, die auf ungefähr zwei Meter Höhe zur Holzgewinnung gekappt wurden, zum Teil sogar mehrfach. Nach einiger Zeit haben die Bäumer wieder ausgeschlagen und über die Jahrzehnte bildeten sie teils zwillenartige, teils mehrstämmige Kronen.

Einige der alten Schneitelbuchen stehen noch

Hier führt wegen des Autobahn-Neubaus ein Pfad den Hügel hinauf auf den nächsthöheren Weg. Man kann auch ein Stück weiter gehen bis an die Autobahn heran und dann da entlang. Schöner ist es im Buchenwald. Nach einigen Metern gen Osten macht man einen Links-Rechts-Schwenk, um auf den eigentlichen Hauptweg zu kommen, die Verlängerung des Heidewegs.

An der nächsten Kreuzung zweigt ein Weg nach Norden ab, über den man gut ausgeschildert zu der Richtstätte Belmer Sundern kommt, die dem Rundweg den Namen gab. Ein Gedenkstein und eine Informationstafel erinnern hier an die an diesem Ort Mitte des 19. Jahrhunderts vollstreckten Hinrichtungen. Zwei Männer und eine Frau wurden hier wegen Mordes geköpft, was teilweise in ein wüstes Spektakel ausartete.

Wenn man sich genug über die menschlichen Niederungen gegruselt hat, spaziert man den Weg wieder zurück bis zur oben erwähnten Kreuzung und biegt dort in Richtung Belm ab. An einem Zaun bzw. am Waldrand entlang geht es dann zunächst wieder nach Süden. Wir halten uns immer am Waldrand und erreichen so über die Bergstraße die Schweitzerstraße. Jetzt sind wir wieder im Belmer Siedlungsgebiet angekommen. Immer geradeaus erreichen wir die Straße Zum Sportplatz. Am Schützenhaus vorbei und zwischen den Sport- und Schulanlagen hindurch erreichen wir wieder den Heideweg. Hier gibt es auch den Wanderparkplatz Sportzentrum mit einer guten Karte vom TERRA.track Richtstättenweg. Kurze Zeit später erreichen wir unseren Ausgangspunkt Am Tie.

Eine richtige Gaststätte gibt es hier im Dorfkern m. W. nicht mehr, aber die Bäckerei Steuwer bietet sich als Einkehrmöglichkeit an.

Vehrte, Gattberg, Im Naturpark unterwegs, Tour 4 „Steinernes Meer“

Wanderparkplatz Gattberg (fürs Navi: Belm, nahe Icker Landstraße 40)

Im Naturpark unterweg, Tour 4 „Steinernes Meer“ (ca. 4,5 km)

Diese Tour 4 „Steinernes Meer“ ist einer der Wanderwege aus Chr. Wiegands Tourensammlung „Im Naturpark unterwegs“, siehe unter Literatur. Ohne diesen Führer verpasst man wohl das meiste, was am Wegesrand der Entdeckung harrt. Wie für alle Touren dieses Wanderführers bzw. des Geo- und Naturparks TERRA.vita gibt es dazu auch einen Internetlink mit weiterführenden Informationen, ausdruckbarer Karte usw., so dass hier kurze Angaben genügen müssen. Der Wanderparkplatz Gattberg befindet sich an der Straße von Belm nach Icker, der Icker Landstraße L87.

Der Weg führt auf ca. 4,5 Kilometern über den Gattberg und durch das Steinerne Meer und hat noch einige weitere Besonderheiten aufzuweisen. Der Gattberg ist dabei eine flache Erhebung (129 m) in Belm-Vehrte.

Folgen Sie dem geraden Weg, dem Boltenweg, nach Norden bis zum Waldende und gehen Sie dann am Waldrand rechts und weiter. Sie kommen zum von eiszeitlichen Findlingen übersäten Steinernen Meer mit einem alten Steinhauerplatz. Die einzigartig große Menge der Steine lässt an einen Lagerplatz denken oder an eine Werkstätte, einige Steine sehen auch aus wie künstlich zurechgelegt.

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Findlinge am Steinhauerplatz

An der Straße müssen Sie dann rechts und an der nächsten Straße, Im Gattberg, wieder rechts, dann geht es über einen Pfad links zur Burgstraße. Unten trifft man auf einen tief eingefahrenen Hohlweg, was ja meistens ein großes Alter des Weges anzeigt. Es geht wieder etwas hoch und zurück zur Straße Im Gattberg, diese muss man überqueren und an der unter der Hecke kaum erkennbaren Lesesteinmauer entlang in den Wald.

Jetzt kommen Sie zum Butterstein und zu weiteren Kultsteinen. Zum gewaltigen Butterstein, einem der bekanntesten Findlinge im Osnabrücker Land, gibt es natürlich eine alte Sage, wie zu den meisten großen Findlingen im Osnabrücker Land. Die Sage zum Butterstein finden Sier hier nebst weiteren Informationen auf einem Terra-Vita-Flyer.

Wenn Sie der Tour 4 weiter folgen, treffen Sie nun auf Überreste des alten Hunteburger Heerwegs, von da aus geht es durch den Wald an einem Hügelgrab, anderen Findlingen wie dem Fußabdruckstein und der ehemaligen Beisetzungsstelle des südlich gelegenen Hofes Eistrup zurück zum Parkplatz. Einige der von Chr. Wiegand beschriebenen „Sehenswürdigkeiten“ sind für kaum zu entdecken und Nicht-Einheimische müssen lange suchen, um etwas zu finden, aber das hat ja auch seinen Reiz.

Direkt am Weg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, aber natürlich in Vehrte, z. B. die Traditionsgaststätte Hotel Kortlüke.

Karte und GPS-Daten zu dieser Tour findet man auch auf der Seite „Wandern in und um Osnabrück“.