Steinhagen (Westfalen), Parkdeck am Pulverbach / Rathaus, A15 „Pulverbachtal“

Wanderparkplatz Parkdeck am Pulverbach / Rathaus (füs Navi: Steinhagen, Am Pulverbach 25)

Rundwanderweg A15 „Pulverbachtal“ (ca. 5 km; ca. 1 Std.)

Vor einigen Jahren standen an vielen Orten in Steinhagen noch die alten Wanderkarten mit den alten Rundwegen, 16 an der Zahl. Mit der Einrichtung der schönen, neuen Wanderwege verschwanden i.d.R. auch die alten Wanderkarten, die auch immer sehr ungenau waren, und auch die Markierungen unterwegs. Aber natürlich kann man die alten Wege noch „abspazieren“ und dabei sehen, wie sich Steinhagen verändert hat – vor allem durch die A33, die mitten durch das Gemeindegebiet führt. Die GPS-Daten helfen dabei – hier bei OutdoorActive:

Der Rundweg A15 folgt ganz grob dem Pulverbach. Der Pulverbach entspringt nördlich des Waldbads und mündet in der Nähe des Reitsportzentrums in den Abrocksbach. Schließlich fließt das Wasser in die Ems.

Von den Parkgelegenheiten im Ortszentrum von Steinhagen führt uns der alte Wanderweg in die Stichstraße Am Pulverbach gegenüber dem Spielplatz. Schon nach ein paar Metern verlässt ein Fußweg die Sackgasse nach rechts. Durch ein kleines Wäldchen führt dieser Weg zur Straße Brückhof, wo man auf den Weg für Genießer trifft. Zwischen den Häusern 17a und 19 führt ein Fußgängerdurchgang zur Wiese südlich der A33. Die Autobahn wird durch eine Lärmschutzwand verdeckt, aber es ist natürlich kein Vergnügen für Ohren und Augen.

Im Wäldchen zwischen Brückhof und A33

Der „Pattweg“ führt in ein Wäldchen, durch das auch der Pulverbach fließt. Am Bach entlang geht es dann unter der Autobahn hindurch. Da es nicht viele Wege auf die andere Seite der A33 gibt, ist der Durchgang gut frequentiert.

Bach und Wäldchen gehen nördlich der Autobahntrasse weiter. Eigentlich ein schöner, dunkler und feuchter Mischwald, aber durch die Fernverkehrsstraße doch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Dahinter überquert man die Liebigstraße und erreicht das Industriegebiet Bahnhofstraße, auch keine Schönheit. Die Carl-Benz-Straße führt uns über die Bahnstrecke von Osnabrück nach Bielefeld und in den Ortsteil Amshausen(-Rote Erde). Wir folgen der Straße Rote Erde bis zur Apfelstraße.

Hier biegen wir nach rechts ein. Hinter dem Parkplatz am Ende der Straße, wo früher auch die Wanderkarte Altenzentrum stand, ist das Matthias-Claudius-Haus mit verschiedenen Einrichtungen. Ein Weg führt um das Gelände herum und stellenweise auch darüber, also zwischen den Häusern hindurch. So erreicht man den Parkplatz des Waldbads, das ja vom Pulverbach gespeist und durchflossen wird. An der Waldbadstraße nehmen wir den Fußweg am Pulverbach und kommen dann über Aprikosen- und Quittenstraße wieder auf die Carl-Benz-Straße.

Der Pulverbach in einem Waldstreifen südlich des Waldbads

Ihr folgen wir wie auf dem Hinweg, bis wir die Autobahnunterführung hinter un gelassen haben. Jetzt gehen wir aber links und nehmen den Schulweg, und zwar bis zum Durchgang zur Bielefelder Straße. An der L778 umrunden wir die Schulanlagen samt Busbahnhof und biegen dann in die Straße Am Pulverbach ein, so dass wir wieder zum Wanderparkplatz Parkdeck am Pulverbach / Rathaus kommen.

Amshausen, Gasthaus Friedrichshöhe, A2 „Zum Jakobsberg“

WP Gasthaus Friedrichshöhe (fürs Navi: Steinhagen, Kaistr. 48)

Rundwanderweg A2 „Zum Jakobsberg“ (ca. 2 km; ca. ½ Std.)

Der A2 ist ein kurzer, alter Rundweg, der jetzt durch die neue Steinhagener Wanderweggestaltung abgelöst wurde. Allerdings ist er noch auf den Karten zu den Naturschutzgebieten eingezeichnet. Eines dieser Naturschutzgebiete ist auch das NSG Jakobsberg, durch das A2 führt.

Der kleine Spaziergang umrundet den Jakobsberg (217 m), der überregional wegen der vielleicht nördlichsten Verbreitung von Leberblümchen bekannt ist (siehe Beitragsbild oben). Deswegen wird er in Steinhagen oft auch einfach Leberblümchenberg genannt. Deswegen bietet sich der Weg vor allem im März und Anfang April an, die hügelige Landschaft, der Wald und die Wiesen sind aber zu jeder Jahreszeit schön.

Die Runde startet am „Rock ’n Blues Rasthouse“ im Gasthaus Friedrichshöhe. Hier steht auch eine Wanderkarte mit den neuen Wegen. Wir spazieren auf der kaum befahrenen Kaistraße nach Norden, also Richtung Ascheloher Weg.

Kurz bevor wir den erreichen, geht es links in den Wald hinein. Oberhalb des Foddenbachs und diversen Fischteichen spazieren wir wieder nach Süden. Dabei wird der Weg immer schmaler und urtümlicher. Man erreicht den Waldrand und hat einen Blick über Amshausen hinaus ins Münsterland. Wir biegen links ab und der Pfad schlängelt sich weiter durch den Wald.

Blick vom südwestlichen Waldrand ins Münsterland

Man erreicht die Informations- und Wanderkarte Naturschutzgebiet Jakobsberg, Kuckucksweg. Hier beginnt die alte, kurze Variante des Leberblümchenwegs, der auch schon in diesem Blog beschrieben wird. Den sollte man zur Blütezeit der Pflanzen natürlich „mitnehmen“. Er führt durch große Blütenfelder und trifft später wieder auf A2.

Ansonsten biegt man an der Infotafel links ab und spaziert ein paar Meter berghoch und dann rechts. Der Pfad kurvt sehr schön und abwechslungsreich durch Wald und über Lichtungen und erreicht an der Gaststätte Friedrichshöhe wieder die Kaistraße, wo man sich ein Bier (o. Ä.) schmecken lassen kann, auch wenn man nicht länger als eine halbe Stunde herumspaziert ist.

Steinhagen, Berghotel Quellental, S7

Wanderparkplatz Berghotel Quellental (fürs Navi: Quellental 10)

Rundwanderweg S7 (ca. 4,2 km; ca. 1¼ Std.)


Hinter dem Berghotel Quellental befindet sich noch eine alte, nostalgische Wanderkarte, schon fast komplett verblichen. Von ihr haben wir schon den Wanderweg S6 abgelaufen. Der Wanderweg S7 lehnt sich an die dort zu erahnende Wegführung an. Der (ehemalige) Wanderweg ist natürlich nicht mehr ausgeschildert und ohne die GPS-Daten kaum zu finden. Er hat die Form einer Acht, wobei der Knotenpunkt oberhalb des Hotels liegt. Es gibt also einen kleinen bergigen Kreis und eine Runde, die im flacheren Teil angesiedelt ist.

Hintem dem Berghotel geht es auf der alten Wanderweg-Trasse und durch den Wald steil hinauf zum Kamm mit dem Wanderparkplatz und Restaurant Peter auf’m Berge. Von den vielen Parkverbotschildern im Quellental abgeschreckt kann man auch hier oben gut in den Weg einsteigen. Ansonsten geht unser Weg aber schon vor dem Peter rechts in das Sträßchen Am Sennberg.

Hinter den wenigen Häusern erreichen wir oben angesprochenen Knotenpunkt. Rechts hinunter würden wir also wieder zum Quellental kommen. Deswegen nehmen wir die linke Wegvariante und steigen auf dem Wappenweg, dem großen Rundweg um Bielefeld, hinunter zum Waldrand. Wir lassen also die Hofstelle Godejohann rechter Hand unter uns liegen. Es gibt schöne Ausblicke über die südwestlich vorgelagerte Ebene.

Fernsehturm auf der Hünenburg

Vorbei an Weihnachtsbaumplantagen und über uns den Fernsehturm auf der Hünenburg erreichen wir die B68, die Osnabrücker Straße, die wir vorsichtig überqueren. Geradeaus passieren wir zunächst auf der Fortunastraße eine kleine Siedlung, biegen aber die zweite Straße rechts ein, nämlich die Idunastraße. So gehen wir durch diese Siedlung, die noch zur Stadt Bielefeld gehört. Am Ende der Idunastraße führt uns ein Fußweg weiter nach Südwesten. Kurz nach einigen alten Betonpollern zweigt ein Trampelpfad nach rechts durch den Wald ab. Die kleinen Erhebungen, die wir im Unterholz sehen, sind vorzeitliche Hügelgräber. Der Patt führt uns zum Oberen Steinweg, einem unbefestigten Sträßchen, das uns wieder hoch zur B68 führt.

Ilex im Buchenwald

Hinter der Bundesstraße befindet sich das untere Ende der Straße Am Sennberg. Hier entlang geht es wieder berghoch. Vor der Hofstelle, deren Passieren nicht gestattet ist, biegen wir am Waldrand nach links ab und gehen hier ca. 200 Meter durch einen prächtigen, von großen Ilexsträuchern durchsetzten Buchenwald. Wenn man genau aufpasst, erkennt man einen Trampelpfad, der plötzlich rechts ab auf die Hügelkuppe führt (mit GPS ist er leichter zu entdecken). So können wir den Hof westlich umgehen und gelangen direkt zu dem Knotenpunkt unserer Acht. Dieses Mal biegen wir vor den Häusern links ab und spazieren hinunter zum Startpunkt.

 

Steinhagen, Berghotel Quellental, S6

Wanderparkplatz Berghotel Quellental (fürs Navi: Steinhagen, Quellental 10)

Rundwanderweg S6 (ca. 5,1 km; ca. 1 Std.)

Auch dieser Wanderweg gehört in die Reihe „Leider verlorengegangene Wege“. Hinter (!) dem kultigen Berghotel Quellental steht noch eine alte Wandertafel, auf der der Weg S6 eingezeichnet ist. Er ist sehr ähnlich dem neuen A5, der bis vor Kurzem noch A7 hieß und der hier beschrieben wird.

GPSies - Steinhagen, Berghotel Quellental, S6Anders als der A5 nimmt / nahm der S6 den direkten, steilen Aufstieg zum Peter auf’m Berge. Am Pass befinden sich Wanderparkplatz und Einkehrmöglichkeit. Der Weg ist noch gut zu erkennen, wenn er auch zuwächst oder als Holzlagerplatz verwendet wird. Am Peter überquert man dann die L778 und wandert auf dem Hermannsweg nach Westen bzw. Nordwesten. S6 bleibt auch auf dem Kamm, während A5 weiter nördlich und tiefer am Hang entlangführt. Schließlich erreicht man eine große Wegespinne an einer gewaltigen, vielstämmigen Buche und auch A5 kommt von rechts hier an. Wie dieser führt S6 hier nach Süden durch den Hohlweg hinunter zum Schwedenpatt und zum großen Siek bei der Siedlungsstelle Langenberg. So hat man den Palsterkamper Berg quasi südlich umrundet.

Blick vom südl. Waldrand 20180715_104214
Blick vom südlichen Waldrand des Teutoburger Waldes

Man erreicht den südlichen Waldrand des Teutos und spaziert bei einer tollen Weitsicht zurück nach Osten. Man kann bei klarem Himmel nicht nur über Steinhagen und das Ravensberger Land sehen, sondern erblickt sogar die weit entfernte Paderborner Hochfläche mit ihren vielen Windrädern.

Über den Leberblümchenweg erreicht man wieder die zu überquerende Bielefelder Straße und den Ausgangspunkt am Berghotel Quellental.


Steinhagen, Berghotel Quellental, Quellweg

Wanderparkplatz Berghotel Quellental (fürs Navi: Steinhagen, Quellental 10)

Rundwanderweg Quellweg (ehem. A5, ehem. A7 „Teutoburger Wald“) (ca. 5,3 km, ca. 1¼ Std.)

Steinhagen zwischen dem Teutoburger Wald und der vorgelagerten sandigen Ebene ist ein schönes Wandergebiet und taucht in diesem Blog schon mehrfach auf. Schön, dass man dieses Potential wieder neu entdeckt und die Wanderwege in der Gemeinde wieder intensiv betreut, wie das Haller Kreisblatt berichtete. Ob es auch sinnvoll ist, die Bezeichnungen zu verändern, bezweifle ich, denn in Karten und Köpfen wird es noch sehr lange die alten Namen geben, so dass es zu Verwirrungen kommen kann. Gut ist sicherlich, dass der neue Quellweg so hervorragend gekennzeichnet ist. In beide Richtungen ist die Beschilderung mit den Plaketten hervorragend.

Vom großen Parkplatz am Berghotel Quellental wandert man zunächst zur Bielefelder Straße. Es gilt die vielbefahrene Straße vorsichtig zu überqueren und gegenüber in den Leberblümchenweg zu gehen. Der Wanderweg wird vor den Häusern zu einem schmalen Pfad, auf dem man naturnah weiterwandern kann. Im Mai blühen hier die Robinien.

05/2018
Gewöhnliche Robinie am Leberblümchenweg

Man überquert das Sträßchen Am Langenberg. Der Quellweg führt weiter nach Nordwesten und bleibt immer in der Nähe des Waldrandes, so dass es einige schöne Ausblicke über Langenbergs Breite und weiter über Steinhagen und Amshausen gibt.

Noch einmal überquert man eine kleine Stichstraße und umgeht eine „siekartige“ Wiese, Langenbergs Egge genannt. Nun beginnt der Aufstieg, zunächst noch sacht über den Schwedenpatt, aber dann kräftig aufwärts zum Kamm des Teutoburger Waldes. Oben erreicht man an einer großen Wegespinne den Hermannsweg, und zwar die schöne Etappe, die vom Grünen Weg kommt. Wir gehen aber nur fünf Schritte nach Osten, der Quellweg führt nämlich auf der Nordseite des Teutos in Richtung Bielefeld. Während auf der Südseite des Kamms schöner Laubwald mit teilweise sehr alten Buchen dominierte, herrscht am nach Norden ausgerichteten Hang zunächst Nadelwald vor, der sich aber bald wieder in Mischwald verändert. An einigen Stellen hat man eine grandiose Aussicht über den verstreut besiedelten Bielefelder Norden und darüber hinaus.

Blick nach Nordwesten 20180519_160623
Windbruch und Fällungen ermöglichen den Blick nach Nordwesten

Schließlich kommt man wieder auf den Hermann und mit dem zum Wanderparkplatz und Ausflugslokal Peter auf’m Berge. Der H-Weg führt direkt durch den verlockenden Biergarten.

Kurz dahinter verlassen wir aber den Kammweg und biegen rechts ab, hinunter zu einem alten Sandsteinbruch. Auf Höhe der alten Zuwegung biegen wir wieder nach Westen ab, so dass wir die obere Siedlung am Sennberg quasi umrundet haben. Einge zerstörte Gedenksteine am Waldweg geben ein trauriges Bild ab.

Nun sind es nur noch ein paar Meter zum Berghotel Quellental. Die große Wiese im Quellental zu unserer Linken nähern wir uns dem Gasthaus sozusagen von der Rückseite. Das traditionelle Landhotel bewirbt sich selber als „Kulthaus im Stil der 50er Jahre“. Im Biergarten kann man sich stärken.

Der Rundweg ist auch andersherum gut zu gehen und gut ausgeschildert, nur oberhalb des Berghotels Quellental muss man dann aufpassen, dass man am Ende des Sträßchens Am Sennberg den Querweg hinauf zum Hermannsweg erwischt. Aber mit der neuen Beschilderung soll das wohl klappen.